Herbstwachstum

Manchmal kommen einem beim Spazieren ja Gedanken, wo du dich fragst – was machen die nun  hier?

Der Raureif bedeckt die Gräser, als sei es abblätternder Kunstschnee, die Sonne traut sich noch nicht so recht durch die immer lichter werdenden Baumwipfel auf den gefrorenen Waldboden hinabzublicken.

Du hörst nur die Geräusche des Waldes – das Rascheln, wenn ein neues Blatt zu Boden gleitet, die Vögel, die sich langsam nach einem Winterqartier umsehen, ein Knacksen, wenn sich ein anderes, größeres? Tier vielleicht durch das Unterholz schleicht, zu scheu, um sich blicken zu lassen und zu neugierig, um einfach so an dir vorbeizuschleichen.

Die Luft ist klar – so klar, wie deine Gedanken, die einfach schweifen dürfen. Und doch – einige schweifen vielleicht in Richtungen, die für dich überraschend sind, vielleicht Erinnerungen, die etwas auslösen, von dem du dachtest, es sei nicht mehr.

Das ist in Ordnung, so wie alles hier.

Es ist so, als würde der Wald zu dir sagen: Und weißt du noch? Erinnerst du dich?

Und es ist schön – denn dort, zwischen den hohen, grünen, braunen Stämmen erinnerst du dich tatsächlich. Es ist dein Gefühl  – dein Bauchgefühl, das dich wiederfindet und zu dem du wieder findest.

Und mit dem ureigenen Gefühl kommen die Inspirationen und Kunstbegriffe. Blätterfeen rascheln. Baumschlangen ringeln sich. Pilzmännlein wachsen.

Und Hufeisen werden ganz spontan lieber zu eisernen Monden.

Und das möchte natürlich alles gleich umgesetzt werden. Warum nicht? Folge deinem Wunsch und deinem Gefühl! Lass es entstehen und wachsen und blühe dabei und damit auf…

eiserner mond

Hinterlasse einen Kommentar